Vom Zeigen und Schauen
Objekt-, Display- und Reisefotografie im Grassi Museum für Völkerkunde
9. Februar - 23. März 2017

GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig

Im Zuge laufender Renovierungsarbeiten der Afrika-Abteilung nutzen die Teilnehmenden des Masterstudienganges Kulturen des Kuratorischen an der HGB Leipzigauf Einladung des Grassi Museums für Völkerkunde zu Leipzig die temporär leeren Räume, um in ihnen anhand ausgewählter Beispiele der Entwicklung des ethnografischen Ausstellungsdisplays nachzugehen.

Mit Blick auf das fotografische Archiv des Museums und unter Einbeziehung der Arbeiten der Leipziger Fotografin und langjährigen Mitarbeiterin des Hauses Karin Wieckhorst, widmet sich die Ausstellung "Vom Zeigen und Schauen" unterschiedlichen Formen des Zuschaustellens und Betrachtens. Wie entwickeln sich die Präsentationen zwischen öffentlichem Bildungsauftrag, Formen der Vermittlungsarbeit und der Profilierung als „Schaufenster zur Welt“?

Karin Wieckhorst (geb. 1942 in Holzhausen / Sachsen), von 1965 bis 2007 Fotografin am Museum, begleitete die Museumsarbeit mit unterschiedlichen Modi ihrer Fotografie, wie Ausstellungsdokumentation, Objekt- und Reisefotografie. Parallel dazu absolvierte sie von 1969 bis 1973 ein Fernstudium der Fotografie an der HGB Leipzig und entwickelte eigene Projekte, mit denen sie außerhalb des Museums als Künstlerin bekannt wurde. Darin widmet sie sich verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen, wie etwa in den Serien Frauenporträts (1991–92) oder FREMDE. Asyl in Sachsen (1992–93) und sucht nach der fotografischen Erfassung von „fernen“ Ländern, die sie ab den 1990er Jahren besuchte (bspw. Tunesien-Reisen 1993 oder Iran-Reise 2000).

Die Ausstellung "Vom Zeigen und Schauen" setzt diese Arbeiten in Beziehung zu musealen Kategorisierungen und Vermittlungsformaten, wie Vitrinensystemen, Raumplänen und Begleitheften, sowie Sehgewohnheiten im Kontext des ethnologischen Museums.

Eine Kooperation des Grassi Museum für Völkerkunde zu Leipzig und Kulturen des Kuratorischen der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig.

PROGRAMM

Workshop "Vom Zeigen und Schauen im ethnologischen Museum - Eine performative und diskursive Annäherung"
26. März 2017

Was wird gezeigt, wie wird es gezeigt, warum wird es auf diese Weise gezeigt und was löst dies bei den Betrachtenden aus? Im Rahmen der Ausstellung “Vom Zeigen und Schauen” nähert sich die Veranstaltungsreihe den institutionellen Zeigegesten und Sehgewohnheiten im Museum aus unterschiedlichen Perspektiven. Am Anfang dieser Untersuchung stehen die Fragen, wie Blickrichtungen durch verschiedene Displayformate in ethnologischen Museen vorgegeben werden und welche Hierarchien dies produziert. Wie wirken sich museale Inszenierungsformen auf die Deutung kultureller Zusammenhänge und die Einordnung der gezeigten Objekte und Materialien aus?

Im Laufe eines Tages werden Positionen, Begriffe und Strategien, die das Zeigen und Schauen im Museum betreffen, mit unterschiedlichen Methoden und aus wechselnden Blickwinkeln befragt. Dazu werden KünstlerInnen und KuratorInnen eingeladen, sich den komplexen Beziehungen zwischen Blick, Objekt, Display, Wissenschaft und Vermittlung im Kontext der institutionellen, ethnologischen Ausstellung zu nähern und diese aus ihrer Praxis heraus zu reflektieren.

13:30 – 14.30 Uhr Dialogische Führung
mit der Fotografin Karin Wieckhorst (und Nada Schroer)

15 – 16 Uhr Performance in der Ausstellung
von Nathalie Mba Bikoro (Conceptual Artist, Associate Lecturer in Philosophy and Arts History, Curator of Performance Programmes at Savvy Contemporary)

16 – 18 Uhr Diskussion und Publikumsgespräch in der Ausstellung
mit Nanette Snoep (Leiterin Staatliche Ethnographische Sammlungen Sachsens), Peggy Piesche (Uni Bayreuth) und Nadja Ofuatey-Alazard (Uni Bayreuth), moderiert von Margareta von Oswald (CARMaH/ HU Berlin)

Eine Veranstaltung im Rahmenprogramm der Ausstellung „Vom Zeigen und Schauen – Objekt-, Display- und Reisefotografie im Grassi Museum für Völkerkunde“.

Flyer zum Download

Vom Zeigen und Schauen Flyer
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