EINE AFFERMATIVE KREATUR IN DER OFFENSIVE
Annäherungen an Techno-, Cyber- und Xenofeminismus
17. Juni 2017

Kunstverein Hildesmheim
&büro

Die ersten Sätze des Xenofeministischen Manifests des Kollektivs Laboria Cubonics, das 2015 zunächst online und dann im Sammelband “dea ex machina” in der Reihe “Spekulation” des Merve Verlags publiziert wurde, startet von einem imaginativen Nullpunkt in der Gegenwart und entwickelt von dort aus Forderungen für eine gendergerechte Zukunft. Das Manifest, dessen theoretische Vorgeschichte
weit über den Cyberfeminismus der 90er Jahre bis hin zu den Schriften von Ada Lovelace zurückreicht, versteht sich zum einen als Aktualisierung des Technofeminismus, zum anderen als feministische Antwort auf die cis, weiß und männlich dominierten philosophischen Ansätze des Akzelerationismus.

Im Kontext der Gruppenausstellung Promises of Monsters möchten wir der Frage nachgehen, wie ein praktizierter Technofeminimus in den verschiedenen, miteinander verwobenen Feldern der Kunst und kuratorischen Praxis, des Aktivismus, der Wissenschaft und der Technologieentwicklung aussehen könnte.
Was kann unter praktiziertem Technofeminismus verstanden werden? Wie könnte ein feministischer Einsatz von Technologien aussehen? Welche Rolle spielten und spielen künstlerische Artikulationsformen bei der Ausgestaltung des Cyber- und Technofeminismus in der Praxis?

WORKSHOP
"Space Play" mit Josefine Soppa und Laura Bleck
12 – 16 Uhr

Wir streifen etwas ab. Streifen etwas ab. Beziehen einen Raum und machen ihn un.möglich. Eine Gemeinschaft, die sich neu benennen will, ohne Benennungen zu benutzen. Was bedeutet dann wohlfühlen? Wann bin ich nicht behutsam? Wie kann ich neue Visionen entwerfen? Wie kann ich keine Geschichten erzählen?

Auf der Suche nach den kleinen Übertritten aus dem Zeichensystem werden wir uns im Workshop mit dem Prinzip Safe Space beschäftigen. Ein Workshop als Rauminstallation abhängig und unabhängig von allen Beteiligten.

PERFORMANCE
"Translucent" von Alice Peragine
17 Uhr

Alice Peragine untersucht in ihren künstlerischen Arbeiten die Auswirkungen institutionalisierter Machtverhältnisse auf Körper und Subjekt. Im Kunstverein Hildesheim wird sie ihre multimediale Rauminstallation SOFT CORE - AUDIO/VISUAL ROOM und die raumübergreifende Kontaktzone SAFE SPACE FOR A SOFT CRASH am 17. Juni interaktiv erweitern und dabei die Übergänge und Übertragungsprozesse zwischen einzelnen Geräten und Objekten zu anderen Entitäten im Raum befragen.

DISKUSSION
_Kathrin Audehm
(Zentrum für Geschlechterforschung Universität Hildesheim)
_Claude Draude
(Gender/Diversity in Informatiksystemen Universität Kassel)
_Ulla Heinrich & Konstanze Schütze
(dgtl fmnsm)
_Alice Peragine
18 – 20 Uhr

Das moderierte Gespräch wird der Frage nachgehen, wie techno-, cyber- und xenofeministische Perspektiven in den verschiedenen, miteinander verwobenen Feldern der Kunst und kuratorischen Praxis, des Aktivismus, der Wissenschaft und der Technologieentwicklung aussehen könnten.

Space Play, Workshop Josefine Soppa und Laura Bleck, 2017, Bild: Elodie Sacher
Josefine Soppa und Laura Bleck
Space Play, Workshop Josefine Soppa und Laura Bleck, 2017, Bild: Elodie Sacher
Translucent, Alice Peragine, Performance Kunstverein Hildesheim, 2018, Bild: Nada Schroer
Translucent, Alice Peragine, Performance Kunstverein Hildesheim, 2017, Bild: Nada Schroer
Translucent, Alice Peragine, Performance Kunstverein Hildesheim, 2017, Bild: Nada Schroer
Eine affermative Kreatur in der Offensive, Paneldiskussion, &büro, 2017, Bild: Nada Schroer
Eine affermative Kreatur in der Offensive, Paneldiskussion, &büro, 2017, Bild: Nada Schroer